Eifel – Rhein/Mosel - Taunus – Sauerlandtour 1985


Heinz, Jörg und ich beschlossen endlich unsere erste große Motorradtour durchzuführen, denn schließlich hatten wir unseren Führerschein und unser Motorraeder schon seit einen halben Jahr. Wir hatten eine Woche Urlaub, zuwenig Zeit fürs Ausland. Also beschlossen wir in Deutschland unseren Urlaub zu verbringen. Viele Worte, wenig Sinn, wir entschieden uns für eine Eifel – Rhein/Mosel - Taunus – Sauerlandtour. Am 22.08.1985 ging es los. Schon bei der Anfahrt entstand das erste Problem. Nach einer Rast an einer Raststaette sprang die Yamaha Xt 600 von Jörg nicht mehr an. Erst nach einer halben Stunde Kickstarter treten und einer Menge Schaulustiger lief sie endlich. Unser Einstieg in die Eifel begann bei Ahrweiler. Von dort aus fuhren wir kurvenreichen Straßen folgend Richtung Nürburgring. Natürlich muss man auch mal den Ring befahren, wenn man dort ist. Also kurz bezahlen und los ging`s. Fast waere unser Tour dort beendet worden, denn bei einer Rechtskurve verlor ich die Kontrolle über meine Kawasaki Ltd. 440 und schoss in die Auslaufzone hinein. Glücklicherweise bekam ich mein Motorrad rechtzeitig zum stehen. Mit schlotternden Knien beendete ich die Runde. Nach einer Stunde Aufenthalt ging es dann weiter über kleine  Nebenstraßen nach Dockweiler. Und schon wieder passierte mir ein kleines Malörchen. Nach einer Pinkelpause, die wir an einen Feldweg einlegten, musste ich mit meinem Motorrad drehen. Dabei übersah ich einen mit Gras zugewachsenen Graben. Jörg und Heinz, die schon am Straßenrand standen, suchten mich vergeblich im Rückspiegel, denn ich stand mit meinen Motorrad komplett im Graben und bat um Hilfe. Gemeinsam hievten wir die Kawa aus dem Graben und wieder hatte ich Glück im Unglück. An der Kawa war bis auf einen kaputten Blinker alles in Ordnung. Mit weichen Knien und dauerndem Fluchen über meine Dummheit ging es dann weiter nach Gerolstein wo wir uns von Jörg verabschiedeten, der es nach nochmaligen Startproblemen  mit der Angst bekam und nach Hause fuhr. Als Heinz und ich abends in Bitburg ankamen hieß es auf Zimmersuche gehen. Und schon hatten wir unser naechstes Problem. In den ersten fünf Hotels und Gasthaeusern wurden wir von oben bis unten bemustert und bekamen dann die Aussage es waere alles belegt. Ziemlich unwahrscheinlich außerhalb der Ferien. Endlich war uns eine Gastwirtin gut besonnen und wir bekamen ein Zimmer und sogar einen kostenlosen Garagenplatz für unsere Mopeds. Nachdem wir uns geduscht hatten beschlossen wir die Probe aufs Exempel zu machen und besuchten die Hotels und Gasthaeuser die uns vorher abgewiesen hatten. Und siehe da, plötzlich waren Zimmer frei. Beim Nachhaken erklaerte man uns, man haette vorher des öfteren Schwierigkeiten mit Motorradfahrern gehabt und uns angeblich deshalb abgewiesen (Obwohl Heinz und ich doch so friedlich Aussehen). Nach einer durchzechten Nacht ging es am anderen Morgen weiter nach Trier. Nachdem wir uns alle Sehenswürdigkeiten angeschaut hatten fuhren wir der Mosel folgend bis nach Koblenz. Von dort aus fuhren wir dann den Rhein runter bis zum Örtchen Lorch, wo wir unsere naechste Übernachtung einlegten. Ein Gastwirt, der zufaelligerweise ein Schalker Fan war (denn wir kommen aus Gelsenkirchen) empfing uns freundlich. Er lud uns Abends zum Wein ein und wir schnackten über Schalke. Ich kann nur sagen es wurde wieder spaet. Mit einen dickem Kopf verließen wir das schöne Rheinörtchen und fuhren auf Schotter übersaeten Straßen durch den Taunus bis nach Frankfurt, wo wir eine Bekannte trafen. Bei Ihr blieben wir einige Tage, denn schließlich hieß es Sachsenhausen (Vergnügungsviertel von Frankfurt) kennen zulernen. Dort fanden wir die unmöglichsten Kneipen. Am besten fand ich eine Dreistöckige Kneipe die in jeden Stockwerk anders aufgebaut war. Ein Stockwerk war wie eine Kirche aufgebaut mit einem Altar als Bar.


Nach einigen Tagen mussten wir uns verabschieden, denn die Zeit wurde langsam knapp. Wir verließen die Metropole Frankfurt und fuhren zum Schotenring. Bei Alsfeld reparierte ich die Schaeden an meiner Kawa. Als wir gegen Nachmittag ins Sauerland kamen fing es an fürchterlich zu Regnen . Heinz und ich beschlossen bei Lüdenscheid auf die Bahn zu gehen und Richtung Heimat zu düsen. Somit beendeten wir unsere erste Motorradtour nach fünf Tagen.  Als Fazit muss ich sagen es war eine Lehreiche und schöne Motorradtour.